Von der Kehricht- und Aushubdeponie zum Naturschutzgebiet
Standortbeschreibung und Nutzungsgeschichte
Die Deponie Neulig liegt auf dem Grundstück Nr. 630 / auf Löör innerhalb einer Hangmulde. Im Zuge der Deponieeröffnung im Juni 1970 wurde eine separate Zufahrtsstrasse entlang des Ablagerungsstandortes erstellt, welche westlich entlang des Standorts verläuft.
Die Deponie Neulig war eine Kehricht- und Aushubdeponie, welche durch die Baudirektion des Kantons Aargau unter Auflagen bewilligt wurde. Sie sollte eine geordnete Kehrichtabfuhr durch die Gemeinde Hellikon ermöglichen und die bisher genutzte Deponie Widengraben ablösen.
Der anfallende Kehricht sollte in Schichten angeschüttet und zeitnah mit Aushubmaterial oder Erde überdeckt werden. Als oberste Schicht sollte über den abgelagerten Abfall eine möglichst undurchlässige Deckschicht aufgebracht werden. Diese war laut den Auflagen zu humusieren und zu bepflanzen.
Der kommunale Kehricht wurde alle 2 Wochen angeliefert, deponiert und teilweise verbrannt. Da es ab 1982 immer häufiger zu Beschwerden kam, war ab 1983 das Verbrennen von Reifen und gewissen PVC-Produkten nicht mehr erlaubt. 1984 beschloss das kantonale Baudepartement, dass die Deponie auf Ende Jahr zu schliessen und zu rekultivieren sei. Im gleichen Jahr trat die Gemeinde dem Abfallverband unteres Fricktal (GAV) bei. Nun wurde der Kehricht wöchentlich von der regionalen Kehrrichtabfuhr abgeholt.
Bis 1994 wurde weiterhin Bauschutt und unverschmutztes Aushubmaterial abgelagert. Da es vereinzelt auch zu unerlaubten Abfallablagerungen durch Private kam, wurde durch die Abteilung Umweltschutz des Kantons Aargau die Entfernung der unzulässigen Ablagerungen, die fachkundige Rekultivierung und vorgesehene Aufforstung angeordnet.
In den folgenden Jahren wurde sukzessive mit dem Einbringen von Lesesteinen, Aushubmaterial, Mauerabbruchmaterial, schwerkompostierbarem Garten- und Feldabraummaterial sowie Humus ausgeebnet und rekultiviert.
Dieses Vorgehen, mit der Idee die Mulde zwischen dem natürlichen Hang und der inzwischen überdeckten und rekultivierten Mülldeponie gänzlich auszuebnen und so der Landwirtschaft zur besseren Nutzung zuzuführen, wurde laufend weitergeführt.